es wird zeit über die unos zu reden. diese putzige pinke truppe, die im windschatten der neos in einigen fachgruppen bei der letzten wko wahl beachtliche erfolge erzielte. so auch bei uns in der fachgruppe werbung. 300 stimmen brachten 5 mandate.
damit erlangt man nicht nur aufmerksamkeit, man erwirbt sich damit auch das recht ernst genommen zu werden. zugleich jedoch gibt es zu anfang so etwas wie welpenschutz. das heißt, man gibt den kolleginnen und kollegen eine gewisse zeit, sich in den betrieb einzugewöhnen.
nach rund 1 1/2 jahren wird es zeit diesen welpenschutz zu beenden. denn außer wie ein kleines welpenrudel ohne anlass herum zu strullen, erfährt man wenig über inhalte und ideen, die diese fantastischen fünf für die branche hätten.
aber darum geht es auch nicht. es geht nicht um die branche und 10.000 kolleginnen und kollegen sondern um eine ganz einfache agenda.
die wko soll aufgelöst werden, der zwang unter dem wir alle angeblich leiden, soll beendet werden.
ich kann viele kritiken an der wko verstehen, ich kritisiere sie auch stark, aber ich bin bis jetzt noch davon überzeugt, dass wenn es sie nicht mehr in dieser form geben würde, vor allem die vielen epu und kmu verlieren würden.
wer würde denn dann ihre interessen vertreten? darum ist dieses begehren nichts anderes als eine hidden agenda. es geht darum die wko zu zerschlagen, damit sie wieder zu einer echten klientelvertretung von ein paar wenigen einflussreichen und wohlhabenden betrieben werden kann. das wiederum ist unredlich. genau so unredlich ist es, einen budgetvoranschlag mit fadenscheinigen argumenten abzulehnen und uns sogar verschwendungssucht vorzuwerfen.
das erinnert wieder an das welpenrudel, das herum läuft und unkontrolliert herum strullt.
zwei beispiele dafür:
1. team werbung wien und grüne wirtschaft haben sich darauf verständigt, dass wir eine breit angelegte kampagne gegen den preis- und honorarverfall in unserer branche brauchen. dazu gehören zb. auch honorarerhebungen und eine publikation wie diese hier – rotstift.
dafür haben wir rund 250.000 euro vorreserviert. das muss man für einen budgetvoranschlag so tun, das heißt aber nicht, dass das geld auch in dieser höhe ausgegeben wird und schon gar nicht heißt es, dass das eine imagekampagne für einzelne personen werden soll. wer so denkt, der offenbart nur seinen eigenen charakter. wie der schelm denkt, so ist er.
2. genehmigung des budgets für den tag der marktkommunikation.
im mai wurde ein erstes budget freigegeben mit der option aufzustocken, wenn das programm und das konzept der veranstaltung stehen würden. ich fand das fair, weil man ja wissen will, wofür man das geld für die mitglieder ausgibt.
doch auch in diesem fall ging es nicht um fakten, sondern nur darum gemeinsame sache mit dem wirtschaftsbund zu machen. also wurde gegen ein programm und eine veranstaltung gestimmt, dessen teil man ist, da man selbst in person des fraktionsvorsitzenden der unos christian führer bei einem panel auf der bühne sitzt. man stimmt also quasi gegen sich selbst. dafür muss man schon sehr schizophren sein, aber in dieser disziplin sind unsere freunde von den unos weltmeister.
im übrigen haben unos und wirtschaftsbund ein budget abgelehnt, das zum zweiten mal senkungen von mitgliedsbeiträgen vorsieht. nach der senkung der grundumlage im letzten jahr, haben wir diesmal eine streichung der nebengebühren vorgesehen. ich habe nicht vor, mich für solche konzepte zu entschuldigen.
umgekehrt ist es leider so, dass in 1 1/2 jahren keine einzige branchenrelevante idee von den unos kam. so ist das eben, wenn man eine monothematische vereinigung ist.
auch das wäre nicht so schlimm, wenn man sich zumindest bei der erarbeitung der aktuellen themen beteiligen würde. aber auch hier gilt: fehlanzeige.
wenn es ums arbeiten geht, dann glänzt man mit abwesenheit.
zum ersten mal seit jahren agiert die fachgruppe werbung so, wie sie agieren soll. wir versuchen auf die gesetzgebung einzuwirken zb. abschaffung der vergnügungssteuer, wir machen innerhalb der wko druck für eine moderne gewerbeordnung zb. die reduktion von 14 auf 2 gewerbescheine, wir setzen die ausbildungseminare neu auf und führen z.b das format der webinare ein, wir haben ein komplett neues konzept für neugründer aufgesetzt zb. mit einem videoblog der tausendfach gesehen wird. usw. usw.
das alles in etwas mehr als einem jahr. umgesetzt von kolleginnen und kollegen, die das im ehrenamt tun.
und ja einiges davon kostet auch geld und wir haben uns dazu verpflichtet, dass wir faire angemessene honorare bezahlen, um damit als vorbild für die branche zu gelten. dass das ein paar neoliberalen aufsteigern und ihren schwarzen freunden nicht gefällt, damit kann ich ganz gut leben.
p.s. eigentlich wollte ich einen blogbeitrag über sinnvolle webbasierte zeiterfassungssysteme als grundlage für die eigenen honorare schreiben, aber dann kamen die pinken.